Finanzservice
Peter H. S. Reinwald
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Früher oder später wird jeder Mensch mit dem Thema Pflege konfrontiert. Fälle im Bekanntenkreis, die eigenen (Groß-)Eltern, der Partner und schließlich man selbst – hoffentlich erst im hohen Alter. Laut Statistik werden in Deutschland 75 Prozent der Frauen und 60 Prozent der Männer irgendwann pflegebedürftig. Ein Pflegefall in der Familie erfordert dann oft die Hilfe und Unterstützung aller Angehörigen.
Die gesetzliche Pflegeversicherung hinterlässt eine finanzielle Lücke bei den Kosten, die durch eine ambulante oder stationäre Pflege entstehen. Sie gilt daher nur als „Teil-Kasko“-Absicherung. Der Rest muss als sogenannter Eigenanteil selbst bezahlt werden. Und die steigt weiter an. 2021 summierten sich die Eigenkosten für pflegebedingte Aufwendungen, Investitionskosten sowie Unterkunft und Verpflegung bei stationärer Pflege im Durchschnitt auf monatlich 2.125 Euro. Das waren 110 Euro mehr als 2020.
Für die Finanzierung des Eigenanteils können auch die eigenen Kinder (Elternunterhalt) belangt werden, trotz mittlerweile erhöhter Freibeträge. Um neben der emotionalen Last, den Angehörigen nicht auch noch eine finanzielle Bürde aufzulegen, empfiehlt es sich, die Kosten über eine private Pflegevorsorge abzudecken. Die Kosten hängen vom Alter und dem Gesundheitszustand des zu Versichernden ab. Ein früher Einstieg sichert daher meist geringe Beiträge. Die drei gängigsten Lösungen sind das Pflegetagegeld, die Pflegekosten- und die Pflegerentenversicherung. Welches Modell sinnvoll ist, hängt von der individuellen Situation und Bedürfnissen ab und sollte in einer unabhängigen Beratung erarbeitet werden.
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